Elegante Städte, eine wilde Küste und der ganze Mittelmeerraum in einem Topf – der Archipel um Malta, Gozo und Comino mit rund 300 Sonnen tagen im Jahr steckt voller Überraschungen.
Ob kulinarisch, künstlerisch oder kulturell: Malta hat auf kleinstem Raum viel zu bieten, denn zahlreiche Völker haben im Laufe der jahrhundertealten Geschichte ihre Spuren hinterlassen und die Kultur des Landes geprägt. Barocke Schönheiten, italienische Palazzi, geschichtsträchtige Häfen, traumhafte Küstenwege, aber auch Badespass in klarem Wasser.
Die besten Malta-Tipps, die Lust auf mehr machen.
Baden mit Homer
Die für ihren rötlich-goldenen Sand bekannte Ramla Bay (Ramla I-Hamra) liegt im Norden Gozos und ist ein Favorit von Einheimischen und Tourist:innen gleichermassen. In den Sommermonaten ist der Sandstrand eine gute Alternative zur Blauen Lagune. Der sandige Pfad am östlichen Hang führt zur Kalypso-Grotte. Der Legende nach ist dies die Höhle, von der Homer in seiner Odyssee spricht. Hier lebte die Nymphe Kalypso, die Odysseus sieben Jahre lang festhielt, bevor er seine Reise wieder aufnahm.
Ramla l-Hamra ist der grösste und beliebteste (Sand-)Strand auf Gozo.
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Maltas Hauptstadt
Valletta, die europäische Kulturhauptstadt 2018, ist ein architektonisches Meisterwerk, vom Johanniterorden geplant, gebaut und geprägt. Die ehemalige Festungsstadt kommt heute durch ihre farbigen Balkone und zahlreichen Festivals weit weniger militärisch daher als zu ihren Anfängen. Valletta lässt sich sehr gut zu Fuss erkunden, und viele kleine Geschäfte laden zum Bummeln ein. Auch wenn Malta mit rund 316 Quadratkilometern das kleinste EU-Land ist, hat es die meisten Kirchen: 365 an der Zahl, eine für jeden Tag! Der ganze Stolz der Malteser:innen gilt der St. John’s Cathedral in der Mitte der Stadt. Von aussen eher prunklos, verbergen sich hinter der Fassade aus Kalkstein kunstvolle Wandmalereien aus der Zeit des Hochbarocks. Das bedeutendste Werk der Kirche befindet sich im Oratorium, einem Anbau an der rechten Seite der Kirche. Hier hängt Caravaggios Ölgemälde «Die Enthauptung des Johannes des Täufers», eine Auftragsarbeit für ein Altar-bild der Kirche des Ordens, und auch das Einzige, das er persönlich signiert hat.
TIPP: Das Casa Rocca Piccola im Herzen Vallettas, dessen Geschichte bis 1580 zurückreicht. Noch heute wird er von der Familie des neunten Marquis de Piro bewohnt. Mit antiken Möbeln, Gemälden, Büchern und historischen Alltagsgegen-ständen gibt der Stadtpalast – der Grossteil des Palazzo wird als privates Museum genutzt – einen einzigartigen Einblick in das Leben einer maltesischen Aristokra-tenfamilie. Der Marquis de Piro höchstpersönlich veranstaltet unterhaltsame Führungen (in englischer Sprache) durch seinen Familienbesitz und würzt diese mit humor vollen Anekdoten.
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Mittelalterliches Herz
Im Zentrum der Insel Malta, nur eine 25-minütige Fahrt von der Hauptstadt Valletta entfernt, befindet sich die zauberhafte Stadt Mdina, eine der schönsten untermauerten Städte Europas. Die ehe-malige Hauptstadt Maltas lockt mit einer mehr als 4000 Jahre alten Geschichte und beeindruckt mit ihrer wunderschönen Architektur und dem Ausblick über die Insel. Früher bezeichnete man Mdina als «Città Notabile», was übersetzt «vornehme Stadt» bedeutet. Und auch heute passt der Name nach wie vor – unter den rund 400 Einwohner:innen befinden sich viele vornehme Familien. Beim Schlendern durch die schmalen Gassen verfällt man leicht dem Charme der «Stadt der Stille», in der nur die Bewohner:innen mit ihren Autos fahren dürfen. Im Herzen Mdinas befindet sich die berühmte Kathedrale St. Paul – eine wunderschöne, aussen sehr schlicht gehaltene Kirche aus hellem Kalksandstein mit zwei Doppeltürmen. Im Innern zeigt sich der wahre Reichtum: Kunstvolle Verzierungen im Barockstil, marmorne Grabplatten auf dem Boden und eine imposante Kuppel machen viele nahezu sprachlos. Staunen können auch «Game of Thrones»-Fans, wenn sie in Mdina das Flair von King’s Landing erleben: Das Stadttor und einige Gassen und Plätze dienten als Drehorte der Serie.
TIPP: Besonders romantisch ist Mdina in den Abendstunden, sobald die Sonne
am Horizont verschwindet und die Laternen die ruhigen Strassen erhellen.
Die Stadtmauer steht fast noch komplett, und im Herzen der kleinen Stadt
mischen sich Paläste aus der Barockzeit mit mittelalterlichen Kirchen und Burgen.
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Die Salzpfannen von Xwejni
An der Nordküste von Gozo, gleich hinter der Qbajjar-Bucht westlich von Marsalforn, ist die Küste mit einem Schachbrett von in den Felsen gehauenen Salinen charakterisiert, die ins Meer hinausragen. Diese 350 Jahre alten Salinen, die sich auf rund drei Kilometer entlang der Küste erstrecken, sind mehr als nur landschaftlich schön. Sie sind Teil der jahrhundertealten Tradition der Meersalzproduktion auf Gozo, die in bestimmten Familien seit vielen Generationen weitergegeben wurde. Links der Strasse führen Stufen zu einem in den Felsen gehauenen Laden, wo Josephine Xuereb ihrem Vater oft aushilft und Tourist:innen gerne ihr Handwerk zeigt. Seit mehr als fünf Generationen arbeitet die Familie Cini in der Salzgewinnung. Einige Jahre wurde die Salzgewinnung jedoch vernachlässigt, bis Josephines Vater, Emmanuel, die Salzpfannen in den 1960er-Jahren wiederbelebte. Im Mai 1974 erntete der Salzfeger sein erstes Salz und beschloss, sich mit dem Salzgeschäft selbstständig zu machen. Bis heute hat die ganze Familie in den heissen Sommermonaten Hochkonjunktur und arbeitet gemeinsam in den ordentlich gemusterten Quadraten. Das gewonnene Meersalz gehört zu den wichtigsten Zutaten der gozitanischen Küche und ist durch die traditionelle Art und Weise der Gewinnung von sehr guter Qualität. Die Familie verkauft ihre Ausbeute in kleinen Plastiktüten oder hübschen Glasbehältern am Strassenrand oder in den Lebensmittelläden rund um den Marktplatz It-Tokk in Gozos Hauptstadt Rabat.
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Fischfang im maltesischen Archipel
Marsaxlokk ist ein pittoreskes, kleines Fischerdörfchen an der Südostküste Maltas. Hier findet man zahlreiche der typisch maltesischen Fischerboote namens «Luzzu», die ein beliebtes Fotomotiv sind und deren bunte Farbgebung noch auf die Phönizier zurück-geht. Jeden Sonntag findet der grosse Fischmarkt statt. Das ist die perfekte Gelegenheit, um die Vielfalt des Mittelmeeres kennenzulernen und die eine oder andere Fischspezialität zu kosten. Am besten in einem der vielen guten Fischrestaurants entlang der Promenade, die die ganze Woche über geöffnet und definitiv einen Besuch wert sind. In den Monaten von August bis November ist der Lampuki (Goldmakrele) – er gilt als Nationalfisch – mit seinem festen, weissen Fleisch der beliebteste Frischfisch. Auf der ehemaligen maltesischen Lira schmückte der Fisch sogar die Zehn-Cent-Münze.
TIPP: Ganz in der Nähe von Marsaxlokk liegt der sogenannte St. Peter’s Pool –
ein natürlicher Swimmingpool, der gut vom Markt aus zu Fuss zu erreichen ist.
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Kochen mit George
In einer ruhigen Seitenstrasse von Victoria auf Gozo organisiert George Larry Zammit unter seinem Label «Gastro Gozo» Kochkurse in der klimatisierten offenen Küche über seinem Bistro Maldonado. Gäste haben die Möglichkeit, mehr über traditionelle maltesische Rezepte zu erfahren, während sie die Ärmel hoch-krempeln und bei der Zubereitung und dem Kochen mithelfen. Der Kochkurs beginnt um 10 Uhr mit einem kurzen Spaziergang in die Innenstadt von Victoria, wo man einen Gemüseladen, Metzger oder Fischhändler besucht und bei einem Käsehändler frisch hergestellten Schafskäse kauft. Am Ende des Kochkurses können die Gäste es sich gemütlich machen und das selbst zubereitete Mittagessen bei einem Glas Wein und Kaffee aus der Region geniessen.
TIPP: Pastizzi, kleine gebackene Blätterteigtaschen, werden zu jeder Mahlzeit verzehrt. Traditionell isst man den kleinen Snack in einer Variante mit cremigem Erbsenmus (Pastizzi tal-piżelli) oder dezent salzigem Ricotta (Pastizzi tal-irkotta). Besonders lecker schmecken sie frisch gebacken, wenn der Blätterteig noch knusprig-warm ist. Dazu trinkt man typischerweise eine Kinnie, die maltesische Alternative zu Cola.
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MORE MALTA MOMENTS
HOTELS
Maritim Antonine Hotel & Spa, Mellieha
Komforthotel mit exklusivem Spa- und Wellnesszentrum am längsten Sandstrand der Insel und mit unvergleichlichem Ausblick auf die Bucht von Mellieha sowie die Nachbarinseln Gozo und Comino.
Corinthia Palace Hotel, San Anton
Direkt neben der Präsidentenresidenz und den San-Anton-Gärten ist die Villa aus dem 19. Jahrhundert eine Oase der Ruhe zwischen Valletta und Mdina, mit Innen- und Aussenpools und ausgedehntem Spa.
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RESTAURANTS
Maggie’s, Sliema
Elegant und doch ungezwungen. Klassische mediterrane Gerichte kombiniert mit lateinamerikanischem Twist.
one80 Kitchen & Lounge, Mellieha
Die Marke one80 ist bekannt für ihre gehobenen, innovativen Food- und Drink-Konzepte und bietet einen 180-Grad-Panoramablick, dem das Lokal seinen Namen verdankt.
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AUSFLUGSZIELE
Dingli Cliffs
Mit ihren bis zu 253 Metern Höhe sind die Dingli Cliffs an der Süd-westküste die höchste Erhebung auf Malta. Steilere und spektaku-lärere Klippen findet man nirgendwo auf der Insel.
Sanap Cliffs
An der Südküste von Gozo in der Nähe des kleinen Dorfes Munxar liegt ein verstecktes Juwel für Fotograf:innen und Wanderlustige: die Sanap Cliffs. Sie sind Teil einer längeren Reihe von Wegen, die sich der hohen Küste entlang schlängeln und Wandernden einen ungehinderten Blick auf das Meer, Comino und das nördliche Ende der Hauptinsel Malta ermöglichen.
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ANREISE
Die nationale Fluggesellschaft Air Malta fliegt täglich von der Schweiz aus in zwei Stunden nach Malta.
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Weitere Informationen zu Malta: visitmalta.com